Mitreden und mitgestalten

Dieser Text ist in Leichter Sprache.
4 Personen aus der Ziel-Gruppe
haben den Text geprüft.
Siegel Leicht Lesen A2

Aufbau einer Fachgruppe
„Digitale Barrierefreiheit von Anfang an“

Das Problem

Die Digitalisierung in Deutschland ist mangelhaft,
besonders in der Verwaltung und in der Bildung.
Außerdem sind digitale Angebote oft nicht barrierefrei.
Deshalb können Menschen mit Behinderungen
diese Angebote nur schwer oder gar nicht nutzen.
So wird ihre digitale Teilhabe verhindert.

Das sind die Gründe für fehlende Barriere-Freiheit:

  • Die Interessen von Menschen mit Behinderungen
    sind in der Politik und Wirtschaft nicht genug vertreten.
  • Es gibt nur wenige Fachleute für digitale Barriere-Freiheit.
    Und die Vorteile für alle Menschen sind nur wenig bekannt.
  • An der Entwicklung von digitalen Angeboten
    sind die Betroffenen in der Regel nicht beteiligt.

Deshalb können viele Menschen mit Behinderungen
digitale Angebote nur schwer oder gar nicht nutzen.
Das gilt für öffentliche und wirtschaftliche digitale Angebote,
zum Beispiel Internet-Seiten in den Bereichen
Nachrichten, Unterhaltung und Weiterbildung.

Oft werden digitale Angebote nicht von Anfang an,
sondern erst nachträglich barrierefrei gestaltet.
Dann wird zum Beispiel ein Text in Leichter Sprache
oder eine Bild-Beschreibung für blinde Menschen ergänzt.
Danach werden die barrierefreien Inhalte meistens
nur sehr langsam oder gar nicht mehr aktualisiert.

Die Lösung

Diese Situation ist nicht mehr zumutbar.
Unsere Gesellschaft achtet immer mehr auf
die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen.
Und viele Angebote sind schon verpflichtet,
von Anfang an auf Barriere-Freiheit zu achten.

Diese Gesetze regeln die Pflichten zur Barriere-Freiheit:

  • Barrierefreie Informations-Technik-Verordnung (BITV)
    für öffentliche Digital-Angebote des Bundes
  • Barriere-Freiheits-Stärkungs-Gesetz (BFSG)
    für wirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen

Barriere-Freiheit ist für fast alle digitalen Angebote wichtig.
Das gilt zum Beispiel für den Heimwerker-Blog
oder das politische Nachrichten-Portal.
Die Lösung ist ein „Design für alle“,
also eine Gestaltung für alle Menschen.

Man kann ein Design für alle nur sinnvoll entwickeln,
wenn alle Nutzer*innen von Anfang an beteiligt sind.
Dazu gehören auch Menschen mit Behinderungen.
Aber sie sollen nicht die Gestaltungs-Ideen prüfen,
die Menschen ohne Behinderungen entwickelt haben.
Sie sollen gleichberechtigt an der Entwicklung teilhaben.

Die aktuelle Situation zeigt:
Ohne die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen
entstehen zu wenig gute barrierefreie Angebote.

4 Comic-Tiere tragen Karten mit einer Nummer darauf. Ganz links hat sich der Biber die 3 unter den Arm geklemmt. Der Hase bringt die Karte mit der 2 mit und zeigt sie den anderen. Der Igel hebt pflichtbewusst die 1 hoch. Ganz rechts hat der rollstuhlfahrende Fuchs die 4 auf dem Schoß und schaut sie skeptisch an.

Unsere Idee

Wir wollen eine neuartige Fachgruppe aufbauen.
Das Projekt heißt „Digitale Barriere-Freiheit von Anfang an“.
Dabei sollen Menschen mit Lernschwierigkeiten
die Entwicklung von digitalen Angeboten begleiten.
Es geht um digitale Lern- und Informations-Angebote.

Menschen mit Lernschwierigkeiten haben
verschiedene Behinderungs-Erfahrungen gemacht.
Deshalb sind sie Expert*innen in eigener Sache.
Dieses Wissen bringen sie in die Fachgruppe ein.
Sie beraten andere Menschen und helfen dabei,
digitale Angebote barrierefrei zu gestalten.

Unsere Ziele

Das Projekt „Digitale Barriere-Freiheit von Anfang an“
soll für viele andere Menschen einen Nutzen haben.
Es soll dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft
inklusiver wird, also mehr Menschen teilhaben können.

Die Fachgruppen-Mitglieder werden ihre Erfahrungen
mit Menschen in ihrem Umfeld teilen.
So erfahren die Familien, Freund*innen und Kolleg*innen:
Digitale Barriere-Freiheit ist ein sehr wichtiges Thema.
Dazu wurde extra eine Fachgruppe gegründet,
in der Menschen mit Behinderungen mitarbeiten.

Außerdem sollen Unternehmen und Organisationen
auf die gute Arbeit der Fachgruppe aufmerksam werden.
Dann achten sie bei der Entwicklung von digitalen Angeboten
von Anfang an mehr auf Barriere-Freiheit.

Das Projekt läuft von August 2023 bis Juli 2026.

Förder-Hinweis

Die Aktion Mensch fördert das Projekt
vom 1. August 2023 bis zum 31. Juli 2026.
Die Landes-Direktion Sachsen fördert das Projekt
vom 1. August 2023 bis zum 31. Juli 2025.
Außerdem wird das Projekt teilweise mit Steuer-Geld bezahlt.
Das hat der Sächsische Landtag beschlossen.

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